Wie stelle ich meinen Hund am besten um?

Der richtige Zeitpunkt

Wann ist eigentlich die beste Gelegenheit um einen Hund auf Barf umzustellen?

Viele Menschen nutzen gerne Phasen, in denen sie selbst etwas mehr Zeit und Ruhe haben um eine Umstellung auf Barf anzugehen. Aber ist das sinnvoll?

Die meisten Hunde sind ausgesprochene Gewohnheitstiere. Jede Veränderung der Abläufe bereitet ihnen eher Unwohlsein bis hin zu echtem Stress

Urlaub oder Feiertage wie die kommenden, mit ungewohnten Tagesabläufen, anderen Menschen evtl. einem ungewohnten Ort ist daher nicht die optimale Zeit um eine Nahrungsumstellung anzugehen.

Viel einfacher - für den Hund, nicht unbedingt für den Menschen - ist es, wenn die Umstellung im ganz normalen Alltag erfolgt.

Langsam umgewöhnen oder sofort wechseln?

Auf den meisten Packungen von industriellem Futter steht, dass man die Futtersorten nach und nach ändern sollte. Das gilt für frisches Futter nicht!

Im Normalfall ist es das beste von ”heute auf morgen” umzustellen.

Es hat sich bewährt, nach der letzten Mahlzeit des alten Futters, eine kurze Fastenperiode von 12 oder 24 Stunden einzulegen.

Am besten füttert man einfach zur gewohnten Zeit auf die gewohnte Weise ohne – ich weiß, es ist schwierig – dem neuen Futter zu viel Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen.

Wie wird mein Hund reagieren?

Die meisten Hunde sind erst einmal überrascht. Immerhin passiert es ja auch nicht jeden Tag, dass man völlig ungewohnte Nahrung präsentiert bekommt.

Fast alle Hunde sind direkt begeistert und höchstens von einigen Zutaten ein wenig irritiert.

Manchmal passiert es aber, dass der Hund dann erst einmal nicht fressen möchte und etwas Hilfe bei dieser Herausforderung braucht. Dann sollte man das Futter einfach nach ca. einer Viertelstunde wieder in den Kühlschrank stellen und zur nächsten regulären Mahlzeit wieder anbieten.

Selbst schlanken Hunden kann man problemlos mehrere Tage hintereinander nichts anderes anbieten. Als Raubtiere sind Hunde seit Jahrmillionen daran angepasst, nicht jeden Tag Jagderfolg zu haben. Inzwischen gibt es sogar Studien, die nachweisen, dass seltenere Mahlzeiten mit einer besseren Gesundheit korrelieren. Siehe dazu auch: Wie viele Mahlzeiten sollte ich füttern?

Welche Umstellungserscheinungen gibt es?

Im Normalfall verläuft die Futterumstellung völlig problemlos und ohne unangenehme Begleiterscheinungen.
Es gibt aber ein paar Dinge, auf die man gefasst sein sollte:

Durchfall

ist die Erscheinung, die am häufigsten auftritt. Dieser lässt meist binnen weniger Tage nach. Allerdings muss man sich daran gewöhnen, dass der Kot eines Barf-Hundes nicht mehr so einheitlich sein wird. Unterschiedliche Konsistenz ist völlig normal.

Richtiger (medizinisch zu behandelnder) Durchfall ist wie Wasser und riecht meist streng.

Erbrechen

kommt auch hin und wieder vor. Häufiger bei Hunden, die sich begeistert auf das neue Futter gestürzt haben und dabei schlicht zu hastig gefressen haben. Meist erbrechen die Hunde dann bereits wenige Minuten nach der Mahlzeit. Wenn der Hund das Futter dann wieder aufnehmen möchte, kann man ihn ruhig gewähren lassen.

Juckreiz

ist oft ein Zeichen für die Entgiftung des Körpers.

Nicht selten muss man auch in den ersten Tagen die Ohren des Hundes etwas häufiger reinigen.

Auch ein etwas stärkerer allgemeiner Juckreiz ist normal und noch kein direktes Anzeichen für eine Unverträglichkeit. Erst wenn der Juckreiz über Wochen anhält oder beispielsweise noch ein Ausschlag dazu kommt, sollte man das noch genauer beobachten.

Der Juckreiz sollte in den ersten 4-6 Wochen deutlich nach lassen. Bis Haut und Fell sich vollständig regeneriert haben dauert es meist 6-12 Monate.

Veränderung des Körpergeruchs

wird von Menschen, die neu mit dem Barfen beginnen oft gar nicht bemerkt. Erst wenn der eigene
Hund schon länger gebarft wird, merkt man den Unterschied im Fellgeruch zwischen einem Barf-Hund und einem Hund der mit industrieller Nahrung ernährt wird.

Geringerer Durst

wird von fast allen Haltern beobachtet. Ganz besonders natürlich, wenn der Hund vorher Trockenfutter bekam. Aber auch Hunde, die mit Dosenfutter ernährt wurden, trinken mit der rohen Nahrung oft deutlich weniger. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Wassergehalt im Futter natürlicherweise deutlich höher ist und kein zusätzliches Salz enthalten ist.